Zuwachs des deutschen Geldvermögens
Auswirkungen der Niedrigzinsen
Bereits seit einigen Jahren beherrschen Niedrigzinsen die Geldanlage. Dieses Niedrigzinsen haben viele verschiedene Folgen, doch diese sind im Fall von Deutschland überraschend. Laut Angaben der Deutschen Bundesbank wurden die Deutschen im dritten Quartal 2014 nämlich deutlich reicher. Diesen Zahlen nach stieg das Geldvermögen der Deutschen zwischen Juli und September 2014 um unglaubliche 28 Milliarden Euro. Anders ausgedrückt, dass Vermögen stieg um 0,6 Prozent auf 5,011 Billionen Euro, das ist so viel wie noch nie zuvor. Ein Grund hierfür ist die hohe Aktivität der deutschen Sparer im vergangenen Herbst. Sie machten dem Ruf Deutschlands als Sparernation wirklich alle Ehre. Ein Hauptteil des Zuwachses floss in die wenig verzinste Anlageform Bankeinlagen. Hinter diesen Bankeinlagen verbergen sich fast ausschließlich besonders flüssige Sichteinlagen wie Giro– und Tagesgeldkonten sowie Bargeld.
Rekordzahlen der Deutschen Bundesbank
Zu beachten bei diesen von der Deutschen Bundesbank veröffentlichen Rekordzahlen ist jedoch, dass diese neuesten Zahlen nur bedingt mit Werten aus der Vergangenheit vergleichbar sind. Schuld ist hierbei die Umstellung der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung in der gesamten Europäischen Union an neue internationale Standards im September 2014. Vermögenswerte privater Organisationen ohne Erwerbszweck, also beispielsweise Gewerkschaften oder Kirchen, fließen nicht länger in die Statistik der Deutschen Bundesbank mit ein. Somit liegt das gesamte Vermögen also nochmal zusätzlich höher. Weitere Faktoren, die nicht länger mit in die Statistik und somit in die Berechnung des Geldvermögens einfließen sind generell Wertobjekte wie Immobilien, oder Kunst.
Abschließend kann man also durchaus sagen, dass auch diese beeindruckenden Zahlen mit Vorsicht zu genießen ist. Ein Grund hierfür ist, dass die Kennzahl des deutschen Geldvermögens nur teilweise etwas mit dem klassischen Vermögensbegriff der meisten Deutschen zu tun hat. Hinter diesem Vermögensbegriff verbirgt sich nämlich die Summe aus den gesamten Verbindlichkeiten der privaten Haushalte in Höhe von 1,581 Billionen Euro und dem Nettogeldvermögen in Höhe von 3,43 Billionen Euro.
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